Wein, Weib und Gesang von Heinrich Toball

Im Bette lag der Rentner Klein
und hatte wieder Zipperlein
und klagte über Schmerzen.
Er liebte Sang und Fröhlichkeit,
war zum Gelage stets bereit
und knickte gerne Herzen.

Der Arzt sah sich den Lebemann
bedächtig an und sagte dann:
„Die Sache ist bedenklich.
Mein lieber Freund, Sie sind sehr krank,
fort mit dem Wein, Weib und Gesang,
das tut not, unumgänglich.“

Der Kranke kratzte sich das Ohr
und brachte stotternd endlich vor:
„Ich möchte nicht von hinnen.
Weil ich nicht alles missen kann,
so fange ich allmählich an,
will mit dem Sang beginnen.“

Aus: Lorbasse und andere Leutchen;
Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1995