Regen von Robert Johannes

 

Es pladdert ohne Ende,
Bindfäden jeden Tag;
Wohin man sich auch wende,
Es pladdert allgemach.

Schon jeder Wurm in Preußen,
Is glücklich eingeweicht.
Und krächzt und hat das Reißen,
Das macht: es is zu feucht.

Beim Leitungswerk dort oben
Is wieder was entgleist;
Der Deiwel hats verschoben,
Der Petrus is verreißt.

Nu drippelt es un pladdert
Und plurkscht ohn‘ Unterlaß
Und gießt und klatscht un quaddert,
Bis alles quitschenaß.

De Muttche gab e Groschen
Als Bahngeld – ach, wie süß!
„Vergeß nich die Galloschen,
Sonst kriegste nasse Fieß !“

Nu panscht der dös’ge Bengel
Im Rinnstein bis ans Knie,
Und fällt er mal vom Stengel,
Denn quatscht es wie noch nie!

Der Klepper an der Ecke
Stöhnt: „Kutscherche, ich kleb‘!“
Der bringt die Pferdedecke,
Die Tantche nimmt das Cape.

Der Droschkengaul liebt Pfützen,
Man radelt selbst im Patsch,
Und um die Ohren spritzen
Kann dir der schönste Matsch.

Ob deine Seele heiter,
Ob tief bekümmert du –
Da draußen pladdert’s weiter
Und pfeift sich eins dazu.

Und eh‘ die Sonn‘ wird siegen,
Hast du so manches weg!
Dem Rheuma und die Fliegen,
Dem Schnupfen und dem Dreck!