Der Bowke von Johannes Trojan
Denk‘ Danzig’s ich, der Vaterstadt,
Die soviel Trautes an sich hat,
Dann immer ins Gedächtnis kommt
Mir wieder, im Erscheinen prompt,
Der Bowke.
Der Bowke ist ein pfiff’ger Wicht,
Besser ist’s man traut ihm nicht.
Er bummelt gern umher und glaubt,
Ein jeder Kniff sei ihm erlaubt,
Dem Bowke.
Doch ist der Danzger Bowke auch
Ein Schmeichelwort im Sprachgebrauch,
Wie es „du Schelm!“ heißt anderwärts,
Sagt man zum Kinde dort im Scherz:
„Du Bowke!“
O war das nett und klang so süß,
Wenn man das Kind ein‘ Bowke hieß!
Ich wollt‘, ich würde nochmal klein,
Nur, um noch einmal dann zu sein
Ein Bowke!
Aus: „Scherzgedichte“, J.G.Cotta’sche Buchhandlung
Nachfolger Stuttgart und Berlin 1924