Robert Budzinski
Budzinski, Robert, geb. 1876 in Klein Schläfken im Kreis Neidenburg, gest. 1955 in Warburg. Er besuchte die Kunstakademien Königsberg und Berlin, schloß sich der Wandervogelbewegung an. Schließlich ließ er sich als freier Künstler in Königsberg nieder. Er malte Landschaften und Porträts. Seine Hauptinteresse galt der Graphik. Er illustrierte seine eigenen Werke („Curi-Neru“, „Sonnentage“, „Entdeckung Ostpreußens“), von denen die „Entdeckung Ostpreußens“ das köstlichste ist. Darin hat er die treffendste Definition des Ostpreußen gegeben: „Ich stelle wahrheitsgetreu über Charakter und Wesen des Ostpreußen folgendes zusammen: Der Ostpreuße ist genügsam, klug, sozialdenkend, bescheiden, frech, verschwenderisch, dumm, einfach, bieder, unsozial, anmaßend, elend, unterdrückt, bildungshungrig, reif zum Untergang, faul, genußsüchtig, trunkenboldig, nüchtern, alle Sünder und einer der größte rassig, ausdauernd, gute Arbeitstiere, erstklassige Renner, in der Kruppe oft zu kräftig, ehrlich, bieder, treu, unehrlich, niemals zufrieden, Rindvieh verfluchtes, Mensch, Mensch, pfui Teufel, Prosit.“ – Immerhin hat er den Ostpreußen zugestanden: „Sie ähneln äußerlich den Kulturmenschen. Durchschnittliche Größe 1,65 m, Behaarung wie üblich, bei den Männern in verschiedenen Lebensaltern verschieden gefärbt, bei den Frauen je nach der Mode. Augen und Bauch öfters ausdrucksvoll, Gesichtsausdruck einnehmend, besonders auf dem Lande. Die Frauen genießen sehr hohe Achtung und Ehrfurcht. Man sieht in den Schaufenstern und Modesalons der größeren Städte sehr häufig weibliche Götterbilder, die bewundernd angeschaut werden. Die Ehe halten sie heilig, zu ihrem Schutze dienen viele Vorrichtungen, namentlich Heiratsbüros. Kinder sehr zahlreich, der größere Teil der Bevölkerung besteht aus ihnen, namentlich in politischer Beziehung.“
Quelle: Georg Hermanowski: „Ostpreußen Lexikon“